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Der Prignitzer vom 04.07.2016

Da werden Erinnerungen wach

Original und originell: Neustrelitzer Hafenbahn-Verein kam mit "Ferkeltaxe" aus dem Jahr 1962 zum Lokschuppen-Fest nach Wittenberge

von Doris Ritzka
Wittenberge "Er ist auf 90 km/h zugelassen. Wir fahren gerade 87 km/h", sagt Bernhard Funk vom Hafenbahn-Verein Neustrelitz e. V. Er und weitere Mitglieder machten sich am Sonnabend um 7.28 Uhr in Neustrelitz mit dem VT 172-001, der sogenannten "Ferkeltaxe", auf den Weg. Knapp drei Stunden später fahren sie bei Regen in Wittenberge am Historischen Lokschuppen ein – die Attraktion beim Sommerfest. "Wir haben davon gestern gelesen und uns kurzerhand entschlossen, zu kommen", sagt Steve Schadel, der mit seinem Sohn Rufus aus Hamburg angereist ist und die Gelegenheit nutzt, sich in Wittenberge mit seinem Freund Michael Dich und dessen Sohn Paul aus Schönebeck zu treffen. "Wir verbringen einmal wieder einen Tag zusammen", meinen die beiden Väter, die selbst Lokführer sind. "Ich habe schon oft auf der Strecke von Hamburg nach Berlin in Wittenberge gehalten und mir vorgenommen, mal den Lokschuppen anzusehen. Jetzt passt das", so der Hamburger. Natürlich lassen es sich die vier nicht nehmen, mit der "Ferkeltaxe" von Wittenberge nach Perleberg und zurück zu fahren. "Da wird man an seine Kindheit erinnert, ich kenne das noch", meint Michael Dich.

Der Steuer- und Motorwagen, den die Neustrelitzer den Besuchern präsentieren, stammt aus dem Jahr 1962 und war bis 2002 in Mirow im Einsatz. Die "Ferkeltaxen" sind in ihrer Hochzeit auf den Nebenstrecken unterwegs und erhalten ihre "Spitznamen", weil die Fahrgäste fast schon zusammengepfercht auf den Bänken sitzen. So eng geht es am Wochenende bei den Fahrten vom Lokschuppen nicht zu. Der Neustrelitzer Hafenbahn-Verein, 2003 gegründet, nimmt einige Jahre später nach der Außerbetriebnahme sich des VT 172 001 an. "Er stand im Bahnwerk Neustrelitz und hatte einen Riss im Rahmen. Wir haben ihn aufgearbeitet. Er ist allerdings eine Dauerleihgabe des Bahnwerk-Museums Nürnberg", erklärt Bernhard Funk.

Doch die Neustrelitzer Hafenbahner sind mit so viel Enthusiasmus dabei, hegen und pflegen die alte "Ferkeltaxe" mit ihrer roten Originalfarbgebung und vermieten sie, damit Geld in die Vereinskasse kommt.

Rundfahrten um Berlin, Schwedt oder Eberswalde gehören zum Programm, oder wie im vergangenen Jahr einmal in der Woche von Plau nach Warnemünde, oder für Feierlichkeiten in Neustrelitz auf der 12 Kilometer langen Strecke vom Hafen zum Hauptbahnhof.

"Es ist schön, dass sich Privatleute noch um die alte Technik kümmern. Man muss Respekt davor haben, was alles dahinter steckt. Seit die Deutsche Bahn privatisiert wurde, interessiert sich da ja keiner mehr für die historischen Loks. Sie sollte das unterstützen", betonen Michael Dich und Steve Schadel. Und damit meinen sie natürlich auch die Mitglieder des Historischen Lokschuppens Wittenberge, um die Vorsitzenden Burkhard Bohn und Dennis Kathke, die mal wieder ein buntes Sommerfest organisiert haben – nur spielte am Sonnabend leider das Wetter nicht mit. "Hier steht eine schöne Mischung aus alten Diesel- und Dampfloks", sagen die auswärtigen Besucher und staunen bei der Parade, die einmal mehr ein Anziehungspunkt ist. Erstmals der Öffentlichkeit präsentiert: Ein roter Triebwagen-Beiwagen von 1933, der von außen aufgearbeitet ist und es nun an die Innenausstattung geht.


Kurzer Aufenthalt in Perleberg, dann ging es mit der "Ferkeltaxe" wieder nach Wittenberge.



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